SFTIII heißt "System Fault Tolerance Level III" - das ist nach SFT I und SFT II die bisher höchste Sicherheitsstufe von NetWare, bei der man nicht nur Festplatten spiegeln kann, sondern ganze Server. Die werden über eine Hochgeschwindigkeitsnetzwerkverbindung gekoppelt und synchronisieren sich automatisch untereinander. Beide Server sollten identisch sein. Wenn einer der beiden Server ausfällt oder gewartet wird, sollte automatisch der andere einspringen, ohne daß die Benutzer etwas merken.
Man benötigt zwei Server mit jeweils einer zusätzlichen Karte, über die sich die Server spiegeln und eine SFTIII-Lizenz.
Beide Server sind im Normalzustand ständig gespiegelt, Platten und Hauptspeicher. Beim Ausfall eines Servers übernimmt der andere sofort die Kontrolle. Nachdem der Fehler behoben ist, kann der ehemals defekte Server wieder gestartet werden, er wird automatisch auf den aktuellen Stand gespiegelt, ohne daß auch hier die Benutzer etwas mitbekommen.
Diese beiden Server müssen nicht nebeneinander stehen, sondern können durchaus in verschiedenen Räumen oder Gebäuden stehen, was bei Wasser- oder sonstigen Schäden eine enorme Rolle spielt.
Leider laufen nicht alle NLMs, die auf einem "normalen" Server funktionieren, auch auf einem SFTIII. Man sollte diesen als reinen File- und Printserver einsetzen und Fremd-NLMs wie Backupprogramme, SQL-Server, MPR auf dedizierten (Runtime-) Servern installieren.
Außerdem gab es die SFT III bisher nur für NW 3.11 (nicht 3.12!), die jedoch nicht mehr supported wird und aktuell für 4.11. Die NetWare 5 wird übrigens SFTIII nicht mehr unterstützen, sondern mit Vinca zusammen andere Lösungen anbieten.
Die korrekte Reihenfolge zum Herunterfahren des SFT III Servers:
1. DOWN auf der MS-Engine
2. EXIT auf den beiden IO-Engines
Wenn dagegen die sekundäre Engine zuvor mit HALT gestoppt wird, muß die primäre IO-Engine davon ausgehen, daß die sekundäre Engine ausgefallen ist, daher wird beim nächsten Start das ganze System neu synchronisiert.
Eine Alternative zu SFTIII ist der StandByServer von Vinca, : http://www.vinca.com, der auch für andere Betriebssysteme verfügbar ist.
Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz eines Servers mit Raid-5 Controller und externem RAID-Subsystem. Ein weiterer Rechner, der sonst als Arbeitsplatzrechner fungiert, hat den gleichen Raid-5 Controller eingebaut (auch mindestens gleichviel Arbeitsspeicher) und kann bei einem Schaden des File Servers innerhalb 10-30 Minuten die Aufgabe des Servers übernehmen.