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3.12.4 Netware und TCP/IP

DNF98281

Netware unterstützt seit der Version 3.1x TCP/IP als Zweitprotokoll, seit IntranetWare kann es auch als Standardprotokoll installiert werden, macht aber dort wohl noch Probleme, ab Netware 5 wird es Standardprotokoll.

Zur Aktivierung von TCP/IP muß man auf jeden Fall für die Netzwerkkarte(n) im Server einen weiteren Frame laden, TCP/IP laden und an den Frame dazubinden.

Man kann TCP/IP bei einem Netware Server als Endknoten installieren, dann werden die Pakete nicht weiter geroutet:

# IPX
LOAD [Treiber] [Parameter] NAME=IPXnet FRAME=ETHERNET_802.2
BIND IPX to IPXnet NET=1
# IP
LOAD TCPIP RIP=NO FORWARD=NO
LOAD [Treiber] [Parameter] NAME=IPnet  FRAME=Ethernet_II
BIND IP to IPnet AD=IP-Adresse MA=Netzmaske GA= Gateway-Adresse

(Die Namen IPXnet und IPnet sind frei gewählt und können angepaßt werden)

Im anderen Fall sitzt der Server zwischen zwei Netzen (auch WAN), dann routet der File Server die einzelnen TCP/IP Pakete. Hier muß TCP/IP an alle Karten gebunden werden auch auch das Forwarding aktiviert werden:

# IPX
LOAD [Treiber1] [Parameter] NAME=IPXnet1 FRAME=ETHERNET_802.2
BIND IPX to IPXnet1 NET=1
LOAD [Treiber2] [Parameter] NAME=IPXnet2 FRAME=ETHERNET_802.2
BIND IPX to IPXnet2 NET=2
# IP
LOAD TCPIP RIP=NO FORWARD=YES
LOAD [Treiber1] [Parameter] NAME=IPnet1  FRAME=Ethernet_II
BIND IP to IPnet1 AD=IP-Adresse_1 MA=Netzmaske_1 GA= Gateway-Adresse_1
LOAD [Treiber1] [Parameter] NAME=IPnet2  FRAME=Ethernet_II
BIND IP to IPnet2 AD=IP-Adresse_2 MA=Netzmasek_2 GA= Gateway-Adresse_2

Man kann aber auch im zweiten Fall das Routing ausgeschaltet lassen, wenn man nicht möchte, daß die eigenen TCP-Verbindungen nach außen gelangen oder fremde Nutzer lokale Resourcen über TCP/IP nutzen können. Dazu stellt man FORWARD wie oben auf NO.

Jetzt hat man immer noch die Möglichkeit, statisch oder dynamisch zu routen. Dynamisches Routen ist für den Administrator einfach, für den Server dagegen schwierig.

Statisches Routing ist dann sinnvoll, wenn der Server lediglich zwei oder drei Subnetze verbindet, aber ein anderer Rechner in einem dieser Segmente die Verbindung zu einem Backbone bildet. Damit gibt es nur ein default-Gateway. Bei dynamischem Routen lernt der Server die Tabellen des Gateways mit und drückt also auf komplizierte Weise aus, daß das sein Gateway für alle Fälle ist. Mit statischem Routing kann Mensch genau diese Abstraktionsleistung vollziehen und die unnötige Speicherverschwendung für die Routingtabellen vermeiden.

In eingeschränkter Weise ist das auch noch für einen Server richtig, der das Routen zu einem Backbone übernimmt, das eine stabile Struktur hat. Auch da gibt es üblicherweise einen dedizierten Router, der alle Verbindungen zur übrigen Welt herstellt.

Beispiele:

Einfacher Server, der nur ans Internet angeschlossen werden soll. IP-Adresse 134.147.204.14, Gateway hat die Adresse 134.147.204.31. Das Netz ist unterteilt, nur die IP-Adressen x.x.x.1 - 62 sind gültig:

LOAD treiber FRAME=ETHERNET_II NAME=IPnet
LOAD TCPIP FORWARD=NO RIP=NO
BIND IP to IPnet AD=134.147.204.13 MA=255.255.255.192 GA=134.147.204.3

Server, der zwei Stränge eines Class-C Netzes verbindet. Die Anbindung ans Internet erfolgt über einen anderen Router. Das erste Netz hat die Adresse 195.180.170.64, das zweite 195.180.170.128.

LOAD treiber1 FRAME=ETHERNET_II NAME=N1
LOAD treiber2 FRAME=ETHERNET_II NAME=N2
LOAD TCPIP FORWARD=YES RIP=NO
BIND IP to N1 AD=195.180.170.66  MA=255.255.255.192 GA=195.180.170.6
BIND IP to N2 AD=195.180.170.129 MA=255.255.255.192

Bei der zweiten Bindung wird kein Gateway angegeben, da über diesen Strang kein weiteres Netz erreicht werden kann. Die Gatewayangabe beim ersten legt das default Gateway fest. Alle Pakete, die nicht an N1 oder N2 gehen, werden dahin geschickt.

Hinweis Bitte die angegebenen IPX- und IP-Adressen der Beispiele auf die eigenen Adressen anpassen!

Besitzer eines Token-Ring Netzwerkes müssen als Rahmentyp statt Ethernet_II übrigens Token-Ring_SNAP benutzen.

Nur mit dem Protokoll TCP/IP kann man noch nicht viel machen (außer ping zum Testen), man benötigt vielmehr weitere Software, z. B. für NFS oder FTP. Für die Netware 3.1x gibt es diverse FTP Server, Webserver, Mailserver und Newsserver als Freeware oder Shareware (siehe Pandora Tools) und natürlich als kommerzielle Produkte. Bei der IntranetWare sind FTP-Server, Web-Server, DNS, usw. schon eingebaut.


Copyright © by Stefan Braunstein (stefan@braunstein.de)
Letzte Aktualisierung am 1. November 1998

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