Ein E-Mail-System besteht aus zwei Komponenten, dem Transportsystem, auch Message Transfer Agent (MTA) oder Post-Office genannt und der Applikation für das Schreiben und Bearbeiten der E-Mail beim Anwender, auch User Agent (UA) genannt. In größeren Netzwerken aus PCs und Workstations sind diese beiden Komponenten meist getrennt, sie können aber auch in einer Einheit integriert sein wie bei hostorientierten Systemen.
Wenn Du mit der E-Mail neben den mit der von Dir eingesetzten Software
erreichbaren Kommunikationspartnern auch andere E-Mail-User in anderen
Systemen erreichen willst, kommst Du um Standards wie das MHS (Message
Handling System) von Novell nicht herum. Es gibt leider keinen allgemein
gültigen, sondern mehrere verschiedene Standards für
E-Mail-Systeme. Dazu zählen zunächst einmal die standardisierten
Transportprotokolle wie MHS, SMTP aus der Unix-Welt oder X.400 aus der
OSI-Protokollfamilie.
Mit Hilfe dieser Standards kommuniziert das Transportsystem für die
eigene E-Mail mit anderen Transportsystemen. Wenn es mit einem MTA
kommunizieren möchte, der ein anderes Transportprotokoll nutzt,
muß auf einem der beiden Transportsysteme ein Gateway installiert
werden. Außer für die MTAs gibt es noch Standards (sogenannte
Application Programming Interfaces) für die Kommunikation zwischen MTA
und UA. Sehr bekannt sind MAPI von Microsoft, SMF von Novell und VIM von
Lotus.
Der MTA kann je nach eingesetzter Software entweder dediziert oder in einem File- bzw. Applikationsserver betrieben werden. Global MHS von Novell ist z.B. als NLM auf einem Fileserver installierbar. Die meisten MTAs erfordern jedoch einen dedizierten Rechner.